Als Kommerzialisten sollte uns wirtschaftliches Arbeiten eigentlich ein Anliegen sein. Wenn man in den Tagen (Wochen!) vor dem Maturaball in die Abschlussklassen schaut, sieht es dort aus wie im Altstoffsammelzentrum oder in einem Kindergarten vor dem Muttertag: Kartons, diverseste Tombolapreise, Stoffreste, große und kleine Tafeln mit mehr oder weniger originellen Sprüchen, unterschiedlichste Flaschen aus dem Elternkeller und jede Menge Unordnung, welche die reguläre Unordnung in einem Klasssenzimmer überdeckt …
Selbsterklärend ist, dass Maturantinnen und Maturanten im letzten Jahrgang nicht gerade unterbeschäftigt mit Lernen, Projektarbeiten und Schürfen nach Stoff aus 4 Jahren sind. Aber am Tag des Balls, kurz vorher und lange nachher gerät dann überhaupt alles aus der Waage, weil das viele Zeug, das mit großem Eifer aufgehäuft wurde, jetzt wieder verräumt werden muss. (Übrigens: Am Ende des Schuljahres wird das Zusammenräumen in der Schule dann endlich bravourös erledigt – von den Schulwarten.)
Schaut man einmal über den eigenen Tellerrand hinaus und beobachtet, wie es andere Schulen machen, erkennt man, dass unsere Vorgangsweise nicht gerade die g´scheiteste ist.
Es bestünde nämlich die Möglichkeit, dass die 4. Jahrgänge den Ball organisieren – mit der Aussicht, dass sie selbst ein Jahr später den Rücken frei haben und nur genießen, feiern und sich feiern lassen können. Leider verhallen die gut gemeinten Ratschläge der Direktorin und mancher Lehrkräfte ungehört bzw. es wird gleich harsch gekontert:
„Wir organisieren doch nicht den Ball für eine andere Klasse!“ oder „Wir lassen uns doch von anderen nicht den Ball organisieren! Die wissen ja gar nicht, was wir wollen, wie unsere Tischdeko aussehen soll und ob die Farbe der Tischdeko zu unseren Kleidern passt!“ Die Frage ist, ob da nicht ein beratendes Team der Maturaklasse (bestehend aus etwa fünf Leute) genügen würde, um solche wichtigen Details abzusprechen?
Da wir an der Schule einen Sport- und Eventmanagement-Schwerpunkt haben, wäre es doch eine Überlegung wert, den sinnvollen Wechsel „4. Jahrgang organisiert den Maturaball“ ernsthaft zu überdenken. Zumal es für die zu Feiernden eine „g´scheite Hock´n“ ist (Originalton einer Maturantin, eine Woche vor dem Ball)!
