„Einstweilen wird es Mittag“ – Arbeitslosigkeit und ihre Folgen

Die Schülerinnen und Schüler der 5ak haben den Film „Einstweilen wird es Mittag“ von Karin Brandauer gesehen und berichten HEAST NED von ihren Eindrücken:

Im Film, der in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts spielt, gibt es eine Sequenz, wo ein Arbeitsloser seinen Tag im Marienthal beschreibt, nachdem die ehemals florierende Textilfabrik stillgelegt worden ist. Darin wird deutlich, dass er jeden Tag unendlich viel Zeit zur Verfügung hat. Er wartet nur, bis der Tag vergeht. Jeden Tag das gleiche Nichtstun, jeden Tag die gleichen Leute, die auch verarmen, jeden Tag das gleiche Essen.

Die große Textilfabrik im Marienthal ist auf Grund von mangelnder Auftragslage geschlossen worden. Es gibt sonst keine Alternative in der Gegend Arbeit zu bekommen. Verzweiflung macht sich breit und kommt dadurch zum Ausdruck, dass die Menschen in Apathie verfallen und keinen Ausweg mehr suchen. Dieser Ohnmacht wird auch noch eins draufgesetzt, indem der Vorstand der Firma jemanden ins Tal schickt, um den Arbeitern ihre eigene Fabrik niederrreißen zu lassen. Jeder, der Arbeit sucht, soll sich melden. Die ersten 60 werden genommen. Soziale Spannungen verstärken die Tristesse also noch zusätzlich.

Dies merkt man, wenn Männer überreagieren und aggressiv werden, wenn Frauen z. B. einen Teller fallen lassen. Aggression vor lauter Verzweiflung. Dieser Spielfilm vor dem Hintergrund wahrer Begebenheiten beieindruckte die Schülerinnen und Schüler sehr und schuf Verständnis für Menschen in der Zwischenkriegszeit, die anfällig für Nazis und ihre Propaganda wurden. 

Das Buch kann übrigens bei uns in der Bibliothek ausgeliehen werden.

 

 

 

 

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