Am 20 April 2023 adoptierte ich Friedolin, mein geliebtes Ei. Ich versetzte mich sofort in die Lage einer Mutter und kümmerte mich um das Ei, als ob es mein eigenes Kind wäre. Eine Beziehung zu einem Ei kann auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, jedoch gehört diese zu der ersten Erfahrung als Mutter. Seine ersten Stunden als Adoptivkind verbrachten wir, ihn allen vorzustellen. Er lernte seinesgleichen aber auch meinesgleichen kennen und freundete sich ganz besonders mit Stefans Kleinem an. Als wir zwei den langen Weg nach Hause überstanden hatten, kleidete ich ihn warm ein, da es den ganzen Tag regnete und kalt war. Seine rote Mütze verdeckte sein süßes Gesicht, hielt ihn jedoch auch warm. Am selben Abend nahm ich meinen Schatz mit zum Volleyball – Training. Ich hatte furchtbare Angst, dass ihm dort etwas zustoßen könnte. Doch meine Furcht war nicht von langer Dauer, denn mein Ei amüsierte sich prächtig und wurde von jedem willkommen geheißen und beschützt.
Der erste Tag als Mutter eines Eies war besonders aufregend. Man lebte ständig mit der Angst, dass etwas passieren könnte. Stets aufmerksam musste ich sein, jedoch gab es auch positive Seiten. Zum Beispiel lachten meine Freunde über diese Situation und schätzten uns glücklich, noch kein Kind zu haben.
Innerer Monolog:
Ich bin dankbar dafür, dass jemand mich gefunden und adoptiert hat. Ich weiß, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ein Ei wie ich eine Chance auf ein liebevolles Zuhause bekommt. Die Fürsorge und Aufmerksamkeit schätze ich am meisten, die mir entgegengebracht wird. Als adoptiertes Ei habe ich oft Fragen über meine Herkunft und wer meine biologischen Eltern sind. Diese Frage und viele mehr können verwirrend und emotional belastend sein, jedoch weiß ich, dass ich die beste Mama der Welt habe. Es verbindet uns kein Blut, aber die Erinnerungen und kleinen Momente. Das Volleyball – Training gehört zu meinen Lieblingsaktivitäten, da ich meiner Adoptivmutter zuschauen und sie auch anfeuern kann. Obwohl ich noch nicht weiß, wer ich bin oder wo ich herkomme, weiß ich, dass ich trotzdem einen Wert habe und dass meine Mama mich liebt und sich um mich kümmert. Ich versuche, diese Liebe anzunehmen und mich nicht von meiner Adoption definieren zu lassen. (Tijana)
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