Rumkugeln sind nichts für kleine Rentiere

(… eine verspätete Weihnachtsgeschichte aus der 1BK!)
Es ist eine kalte stürmische Nacht und ein kleiner Weihnachtself, welcher neu für den Weihnachtsmann arbeitet, sitzt in seiner kleinen Höhle, in dem ein kleines Feuer brennt. Er zittert vor Aufregung, weil morgen sein erster Arbeitstag ist.
Am nächsten Morgen aufgewacht stockt ihm der Atem bei dem Gedanken an den Tag schon. Er schlüpft in seine bunt geschmückte Arbeitskleidung und marschiert los.
Angekommen in der Weihnachtsfabrik sieht er schon die arbeitenden Elfen, welche wild umherwuseln. Sofort wird ihm ein riesiger Karton mit Geschenken in die Hand gedrückt. „Bring das dem Weihnachtsmann!“, meint ein Elf zu ihm. Hastig folgt er den Wegweisern zum Weihnachtsmann. Dort angekommen kann er seinen Augen kaum trauen. Er steht in einem wundervoll geschmückten Saal. Er watschelt mit zittrigen Füßen und mit dem riesigen Karton zum Schreibtisch des Weihnachtsmannes. Mit einem großen Lächeln und einer tiefen Stimme wird der Elf begrüßt. „Willkommen, Neuankömmling! Gut, dass du da bist, ich habe schon eine Aufgabe für dich!“, ruft ihm der Weihnachtsmann entgegen.
Er drückt ihm eine Karte in die Hand und der Elf macht sich aufgeregt auf den Weg. Er eilt hastig aus der Weihnachtsfabrik und betrachtet die Karte. Auf der Karte befindet sich der Weg zu dem verletzten Rentier, welches auf einer Übungsfahrt zum Südpol abgestürzt ist. Der Grund für den Absturz des Rentieres war verseuchte Muttermilch, da die Mutter des kleinen Rentiers aus Versehen Rumkugeln genascht hat.
Der Elf packt ein paar Utensilien ein, geht zu den Rentieren und sattelt eines, um zum Südpol zu fliegen. Zum ersten Mal fliegt er auf einem Rentier, das Gefühl ist unbeschreiblich. ´
Nach einiger Zeit sieht der Elf, dass sie sich dem Südpol nähern. Gleich darauf kommt eine starke Windböe und der Elf verliert die Kontrolle über das Rentier. Er stürzt in die Tiefe.
Es ist ein Sausen und Brausen, er wird immer schneller und schneller. Der eisige Wind lässt alles an ihm gefrieren. Es zieht ihn immer weiter abwärts – und dann, ganz plötzlich, ist es vorbei. Er hatte erwartet, mit einem heftigen Schlag auf die Erde zu fallen, doch es wurde einfach nur ganz still und dunkel. Kein Windhauch war mehr zu spüren. Der kleine Elf dachte traurig: „War es das jetzt? Kaum hat meine Arbeit begonnen, da ist es auch schon wieder vorbei? Sieht so der Elfenhimmel aus?“
Langsam versucht er sich zu bewegen. Jetzt spürt er etwas Kaltes an seinen Händen. Es ist überall. „Schnee, es ist Schnee!“ ruft er überglücklich. Dann hört er Stimmen, nein, es ist eher ein Geschnatter, das immer lauter wird. Kurze Zeit später steht ihm eine große Pinguinfamilie gegenüber. Es ist unglaublich. Nachdem sie festgestellt haben, dass ihr ungebetener Besucher unverletzt ist, werden sie beinahe etwas unfreundlich. „Jetzt ist es in so kurzer Zeit schon zum zweiten Mal passiert, dass jemand vom Himmel fällt. Und ausgerechnet wieder in unser Haus! Wir haben es gerade wieder aufgebaut, nachdem das beschwipste Rentier hier alles verwüstet hat! So jung und schon betrunken!“, entrüstet sich ein älterer Pinguin.
Als der Elf dem Pinguinen die Geschichte erklärt, werden sie freundlicher. Sie führen ihn hinaus, wo er das kleine Rentier erblickt. Fröhlich spielt es mit den kleinen Pinguinen Fangen. Auch ihm ist bei dem Sturz zum Glück nichts zugestoßen.
Dann hört der kleine Elf ein leises Klingeln und eine Sekunde später steht auch schon sein Rentier vor ihm. Es zwinkert ihm zu und sagt: „Beim nächsten Mal besser festhalten, mein Kleiner! Auf geht’s, fliegen wir mit dem Ausreißer wieder heim. Es gibt noch viel zu tun bis Weihnachten!“

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