Ein System wankt. Das Zu-Hause-Lernen bleibt das neue Normal

Home-Office – eine effiziente Methode oder für manche zu bequem?

Liebe Mitschüler und Mitschülerinnen,

dachten wir früher nicht alle mal daran, wie es wohl ist, von zu Hause aus online für die Schule zu arbeiten? Morgens wegen des langen Schulweges nicht früh aufstehen zu müssen und sich einfach vor den Laptop zu setzen und nebenbei Kaffee trinken zu können? Nun wegen der derzeitigen Situation wurden alle Schülerinnen und Schüler in ganz Österreich gezwungen, von zu Hause aus online zu arbeiten, aber ist das wirklich so toll, wie viele von uns immer dachten?

Ein großes Problem vieler Jugendlicher: In manchen Haushalten gibt es nur einen Laptop oder Computer, obwohl mehrere Kinder derselben Familie online arbeiten müssen. Und dieser funktioniert vielleicht auch nicht mehr so gut und ist viel zu langsam. Dazu kommt noch, dass oft Netzwerkprobleme zum Beispiel mit dem WLAN auftreten und so die Aufträge nicht rechtzeitig abgegeben werden können.

Jedoch müssen wir an dieser Stelle auch bedenken, dass wir immer lange genug für die verschiedenen Aufträge Zeit haben und uns so alles gut selber einteilen können. Für viele ist dies ein Vorteil, da sie dadurch ein selbstbestimmtes Arbeiten haben und es ihnen leichter fällt, alles selber einzuteilen.

Leider gibt es auch viele Schüler und Schülerinnen, die ohne den Druck von Lehrkräften oder Mitschülern nicht lernen können. Sie arbeiten unkonzentriert, ungenau und oft auch nicht selbstständig, da sie sich vielleicht sogar die Aufträge von Freunden schicken lassen, statt sie selbst zu machen.

In der Schule wären diese Schüler besser aufgehoben, da sie dort wirklich selber Mitarbeiten müssen.

Wahrscheinlich wisst ihr jedoch alle aus eigener Erfahrung, dass euch durch Home-Office viel Stress, vor allem am Morgen, erspart bleibt. Denn das frühe Aufstehen für jene wie mich, die einen längeren Schulweg haben, ist oft eine Qual. Zu Hause kann man auch jederzeit und alles frühstücken. Dies ist in der Schule wegen den manchmal zu kurzen Pausenzeiten leider nicht möglich. Zu Hause hingegen kann man jederzeit und so lange man will Pause machen, um den Kopf wieder frei zu bekommen.

Ein weiterer, wichtiger Punkt dazu ist noch, dass Jugendliche alleine zu Hause meistens viel konzentrierter arbeiten können, da es keinen unnötigen Lärm rundherum gibt und sie sich ihre Umgebung selber aussuchen können. In der Schule hingegen gibt es viele Störungen wegen anderer Schüler bzw. in der Gegend. Typische Beispiele dafür sind Handys, die im Unterricht läuten, Mitschüler, welche die ganze Zeit quatschen müssen oder das Klicken von einem Kugelschreiber. All diese Sachen sind Geräusche, welche die Konzentration schwächen und die Personen demotivieren. Außerdem kann man sich zu Hause seinen Arbeitsplatz selber aussuchen und kann bei schönem Wetter auch mal draußen seine Aufträge erledigen.

Aber meiner Ansicht nach geht leider der soziale Kontakt beim Home-Office verloren. Es ist sehr wichtig, Menschen um sich zu haben und sich auch mit Mitschülern richtig austauschen zu können. Außerdem ist es wichtig, dass man Kontakt zu den Lehrkräften nicht nur über das Internet hat. Denn in der Schule können die Pädagogen etwas ausführlich erklären, Fragen beantworten und Missverständnisse ausräumen.

Darum mein Appell an euch: Macht das Beste aus der derzeitigen Situation, auch wenn es euch nicht allzu sehr motiviert, von zu Hause aus zu arbeiten. Trotzdem sollte man sich Mühe geben, damit man auch die vielen Vorteile, die es wirklich gibt und von denen ich ein paar anführte, nützen kann.

HeastNed